Forschung
Unsere Projekte und Publikationen

Seit vielen Jahren ist Forschungsarbeit ein wichtiger Baustein der Akademie. Unsere Expert*innen der Sozial- und Pflegewissenschaften tragen so zur kontinuierlichen Verbesserung der Pflegestandards und Herausforderungen im Pflegekontext bei.

Laufendes Projekt
Es ist unsere Pflege! - Maßnahmen der werte-geleiteten Personal- und Organisationsentwicklung

Laufzeit

12/2022 – 12/2025

Beteiligte Einrichtungen
  • AWO Seniorenzentrum Roth (AWO Bezirksverband Ober- und Mittelfranken)
  • AWO Sozialzentrum Marie Bauer Selb (AWO Bezirksverband Ober- und Mittelfranken)
  • AWO Seniorenzentrum Strullendorf (AWO Kreisverband Bamberg Stadt und Land)
  • AWO Zentrum Hausgemeinschaften Bayreuth (AWO Kreisverband Bayreuth-Stadt)
  • AWO Pflegeheim Schwabach (AWO Kreisverband Mittelfranken-Süd)
  • Seniorenwohnpark Rosengarten Kulmbach (AWO Kreisverband Kulmbach)
  • Wilhelm-Hoegner-Haus Putzbrunn (AWO Kreisverband München-Stadt)
  • Fritz-Kistler-Haus (AWO Kreisverband München-Stadt)
  • Sozialzentrum Neuperlach (AWO Kreisverband München-Stadt)
Gefördert durch

Steuerungsgruppe:

  • HWA: Dr. Claus Heislbetz, Vanadis Götz, Ramona Zacherl, Christoph Betz, Mona Frommelt
  • Für die Projektteams der beteiligten Bezirks- und Kreisverbände: Ulrike Weiß (AWO BV Ober-/Mittelfranken), Maike Hessel und Bastian Muñoz Pradas (AWO KV München Stadt)
Gegenstand

Es ist unsere Pflege! - Maßnahmen der werte-geleiteten Personal- und Organisationsentwicklung zur Umsetzung der Personalbemessung nach § 113c SGB XI in Pflegeheimen der AWO in Bayern

Die Novellierung von § 113c SGB XI sieht Personalbemessungsschlüssel für Assistenz-, Hilfskraft- und Fachkraftpersonal in vollstationären Pflegeeinrichtungen vor, die ab Juli 2023 in den Pflegesatzverhandlungen nicht mehr überschritten werden dürfen. Sollten diese dennoch aus sachlichen Gründen überschritten werden, sieht der Gesetzgeber die Durchführung von geeigneten Maßnahmen der Personal- und Organisationsentwicklung vor. Zum aktuellen Zeitpunkt haben Einrichtungen und Träger noch die Möglichkeit und Freiheit, selbst gut begründete Maßnahmen zu entwickeln. Eine dieser Maßnahmen begleitet die Hans-Weinberger-Akademie der AWO e.V. seit dem 15.12.2022 unter dem Titel „Es ist unsere Pflege!“.

Das dem Projekt zugrundeliegende Verständnis von Pflegequalität geht dabei über einen rein normativen Ansatz hinaus. Mithilfe von Instrumenten wie Personaleinsatzplanung, Bewohnermanagement und Tourenplänen o.ä. zu versuchen, gesetzliche Vorgaben, Ressourcen, Qualifizierungsniveaus und Pflegegrade miteinander in Einklang zu bringen und auf diese Weise Abläufe und Routinen zu optimieren, bleibt unabdingbar, ist aber nicht hinreichend. Zentrale Bedürfnisse sowohl der Pflegebedürftigen wie der Mitarbeitenden bleiben dabei unerfüllt.

Somit setzt dieses Projekt nicht nur an dem sich aus der Reform direkt ergebenden Erfordernis einer Umgestaltung der Arbeitsorganisation und des personellen Skill-Mix an, sondern nimmt auch die tief im Pflegeberuf verankerten Sehnsüchte in den Blick. Dazu gehört u.a. der Wunsch…

  • nach Sinnerleben und Gestaltungsmöglichkeiten in einem vom Spannungsfeld durch externe Vorgaben, Qualitätsrichtlinien und teils konträren Bedürfnissen geprägten Arbeitsfeld
  • sich selbst in den eigenen Kompetenzen und in der alltäglichen Selbstwirksamkeit wahrzunehmen und dafür Wertschätzung und Anerkennung zu erhalten
  • den vielfach zitierten Kulturwandel mitgestalten zu können: von einer verrichtungsbezogenen und zugleich defizitorientierten hin zu einer werteorientierten Kultur der Beziehungsgestaltung. Eine Kultur, in der Ressourcen und Potenziale anstatt Schwächen und vermeintliche Mängel im Fokus stehen - sowohl bei den Pflegenden als auch den zu pflegenden Personen.

Entsprechend vielfältig sind die Zielsetzungen des Projekts:

  • Vorhandende formelle und informelle Kompetenzprofile und -gefüge sollen erkannt, zur Entfaltung gebracht und wirksam werden.
  • Mitarbeiter*innen und Führungskräfte sollen in ihrer Position gestärkt und dabei unterstützt werden, (wieder) Sinn und Orientierung in ihrer Arbeit zu finden.
  • Die Einrichtungen sollen bei der Bewältigung neuartiger Herausforderungen unterstützt werden, die sich unter anderem aus den zahlreichen Reformen der gesetzlichen Pflegeversicherung in den letzten Jahren ergeben haben.

Handlungsleitende Motive sollen dabei die Förderung des bereits Gelingenden sowie das Ansetzen am Vorfindlichen sein, um einerseits einen partizipativen und nachhaltigen Entwicklungsprozess anzustoßen und andererseits den unterschiedlichen Rahmenbedingungen der beteiligten Pflegeeinrichtungen gerecht werden zu können.

Unter anderem mithilfe einer kontinuierlichen Prozessbegleitung, Inhouse-Qualifizierungen, Beratung sowie der Initiierung eines einrichtungsübergreifenden Austauschs werden die Projektteilnehmer*innen dabei unterstützt, in Selbstverantwortung den für sie passgenauen Weg zu einer Organisation zu finden, in der Qualitätsansprüche an menschenwürdiges Arbeiten und Leben, vorfindliche Kompetenzgefüge und tatsächliche Pflege- und Versorgungsaufwände miteinander vereinbart werden können.

Zu zwei zentralen Elementen des Projektes wurden Legevideos erstellt.

Appreciative Interview/Inquiry

Hier geht es zum Video.

Das Appreciative Interview unterstützt die in der Pflege tätigen Mitarbeitenden in der Wahrnehmung und Kommunikation von Gelingendem. Sich selbst mit den eigenen Potentialen und Kompetenzen als wirksam zu erleben ist einerseits ein allen Menschen gemeinsames Grundbedürfnis und andererseits Voraussetzung für einen von allen getragenen Organisationsentwicklungsprozess und Kulturwandel in der Gestaltung wertschätzender Team- und Organisationskultur.

Kompetenzdialog – Instrument zur Kompetenzermittlung

Hier geht es zum Legevideo Kompetenzdialog.

Mehr zum Projekt erfahren sie hier.

Veröffentlichungen

Folgen nach Abschluss des Projektes


Laufendes Projekt
Pflegeeinrichtungen – Mental ermunternde Organisationen (PfleMeO)

Projektteam:

  • HWA: Dr. Claus Heislbetz, Vanadis Götz, Ramona Zacherl, Sandra Sawitzki, Thomas Kleine Vosbeck
  • IGES: Hans-Dieter Nolting, Elisabeth Beikirch, Claudia Pflug
  • iso-Institut: Dr. Sabine Kirchen-Peters und Team
Gegenstand

PfleMeO zielt auf die Förderung von Wohlbefinden und Lebensqualität der Bewohner*innen in Pflegeeinrichtungen durch die Stärkung von Gesundheitsförderung und Prävention. Das PfleMeO-Programm basiert auf dem Ansatz der lebensweltbezogenen Gesundheitsförderung. Es ist als Leistung gemäß § 5 SGB XI (Prävention in Pflegeeinrichtungen) in den Handlungsfeldern kognitive Ressourcen und psychosoziale Gesundheit konzipiert.

Dahinter steht die Grundidee, stärker personenzentriert zu pflegen und Bewohner*innen individuell zu ermöglichen, trotz gesundheitlicher Einschränkungen geistig und sozial aktiv zu bleiben und sich somit wohler zu fühlen. Damit knüpft das Konzept an Bestrebungen an, die in den zentralen Innovationsansätzen in der Pflege (u.a. Strukturmodell, neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff, Begutachtungsinstrument, Qualitätsindikatoren) bereits eingeleitet wurden: den Wechsel von der Verrichtungsorientierung zur Personenzentrierung und mithin der Stärkung von Beziehung zwischen Bewohner*innen und Pflegekräften. Die Einführung des PfleMeO-Programms erfolgt über ein Jahr. An dem Prozess werden alle Arbeitsbereiche der Pflege, Betreuung und Hauswirtschaft beteiligt. Kernstück ist die Sammlung von Erfahrungen und Veränderungsmöglichkeiten in den Wohnbereichen, um den Alltag, die Abläufe und die Umgebung mehr im Sinne der Bewohner*innen zu gestalten.

Das PfleMeO-Programm wurde von IGES im Auftrag des PKV-Verbandes entwickelt. Es wird im Projekt PfleMeO gemeinsam mit dem Team der HWA auf der Basis der exemplarischen Erprobung in 15 Projekteinrichtungen weiterentwickelt. Die Erprobung wird durch das iso-Institut evaluiert. Das finale Programm will der PKV-Verband dann Pflegeeinrichtungen bundesweit anbieten.

Weitere Informationen finden sich auf der Projekthomepage unter: www.pflemeo.de

Veröffentlichungen

Folgen nach Abschluss des Projektes


Abgeschlossenes Projekt
Studie zur Versorgungssituation von Menschen mit Frontotemporaler Demenz und Empfehlungen zu Weiterentwicklungen bedarfsgerechter Versorgungsstrukturen (FTD-Bayern)

Laufzeit

11/2021 – 09/2024

Kooperationspartner
  • Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e. V. (DZNE) Standort Witten und München
Auftraggeber

Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMGP)

Projektteam:

  • HWA: Dr. Claus Heislbetz, Vanadis Götz
  • DZNE Witten: Prof. Dr. Martina Roes, Franziska Laporte Uribe, Ph.D. 
Gegenstand

Die Frontotemporale Demenz (FTD) ist eine seltene Form der Demenz, die oft schon bei jungen Menschen auftritt. Die FTD wird durch einen Abbau von Nervenzellen im Stirn- und Schläfenbereich des Gehirns (Fronto-Temporal-Lappen) hervorgerufen, was unter anderem eine Veränderung der Persönlichkeit und des Verhaltens zur Folge haben kann. Gemeinsam mit dem DZNE wollen wir die aktuelle Versorgungssituation für Men-schen mit FTD in Bayern in den Blick nehmen und Hindernisse, die einer bedarfsgerechten Versorgung im Weg stehen, erfassen. Darauf aufbauend sollen dann Empfehlungen zur erfolgreichen Weiterentwicklung der Betreuung, Versorgung und Beratung formuliert werden.

Um diese übergeordneten Ziele zu erreichen finden neben einer Sekundärdaten- und Desktopanalyse Interviews mit verschiedenen Stakeholdern statt. Darunter fallen sowohl Betroffene, Angehörige, Professionell Pflegende sowie Expert*innen.


Abgeschlossenes Projekt
Gesundheitsförderung und Gewaltprävention in Pflegeheimen

Laufzeit

01/2020 - 07/2023

Kooperationspartner
Zuwendungsgeber

Gefördert durch gesetzliche Kranken- und Pflegekassen in Bayern

Projektteam:

  • HWA: Dr. Claus Heislbetz, Vanadis Götz
  • AGP: Prof. Dr. Thomas Klie, Pablo Rischard, Hannah Nebel, Dzenana Pupic
  • HM: Prof. Dr. Markus Witzmann, Hanna Batzoni
Gegenstand

Eine gesunde und gewaltfreie Lebens- und Arbeitsumwelt zu schaffen – das ist eine der zentralen Herausforderungen, wenn es darum geht, die stationäre Langzeitpflege zukunftsorientiert zu gestalten. Unter dem Motto Pflege in Bayern - gesund und gewaltfrei wollen wir uns gemeinsam mit stationären Pflegeeinrichtungen in Bayern auf den Weg machen, innovative Konzepte für die professionelle Pflege in den Alltag Ihrer Einrichtung zu integrieren. Das Ziel: gesundheitsfördernde und gewaltfreie Arbeitsbedingungen für Mitarbeitende und gesundheitsfördernde und gewaltfreie Lebensbedingungen für Bewohnerinnen und Bewohner. Für die Mitarbeitenden sollen Arbeitsbedingungen geschaffen werden, die ihre Gesundheit fördern, sie vor Überforderung schützen, aber auch vor entwürdigendem Verhalten und Demütigungen am Arbeitsplatz. Bewohnerinnen und Bewohner sollen in ihrem Pflegeheim gleichermaßen vor entwürdigenden Handlungen und Gewalterfahrungen bewahrt werden. In dem Vorhaben greifen wir hierfür erprobte Konzepte und Methoden auf, um das Bewusstsein und die Sensibilität für Formen von Gewalt in der Pflege zu schärfen, Kompetenzen zu stärken, Gewalthandlungen zu vermeiden und entwürdigenden Situationen vorzubeugen.

Veröffentlichung

Den veröffentlichten Abschlussbericht finde Sie hier.

  • Klie, T., C. Heislbetz (2021): Gesund und gewaltfrei. In: Altenheim 60 (Heft 6): S. 22-25.
  • Heislbetz, C. (2022): Professionelle Pflege unter Krisenbedingungen. Herausforderung für die Pflege. In: pflegen: Demenz 62: S. 32-35.
  • Nebel, H., Götz, V. (2021): Mehr Gewalt als erwartet? In: Altenheim 60 (Heft 6): S. 26-27.
  • Klie, T., Götz, V. (2022): Gesund und gewaltfrei - Gutes Leben im Pflegeheim, Folge 168 [Audio-Podcast]. In: Born to Pflege.
  • Klie, T., C. Heislbetz, H. Batzoni, H. Nebel (2022): Gesund + gewaltfrei. Gesundheitsförderung und Gewaltprävention in bayerischen Pflegeheimen. In: F. Knieps, H. Pfaff (Hg.): BKK Gesundheitsreport. Pflegefall Pflege? Berlin: BKK Dachverband e.V.
  • AGP Sozialforschung im FIVE e.V. an der Evangelischen Hochschule Freiburg, Hans-Weinberger-Akademie der AWO e.V., Hochschule München / Fakultät 11 (2020): Methodenkoffer im Projekt ‚Gesundheitsförderung und Gewaltprävention in Pflegeheimen‘. Online (Zugriff am 18.07.2023). 
  • AGP Sozialforschung im FIVE e.V. an der Evangelischen Hochschule Freiburg, Hans-Weinberger-Akademie der AWO e.V., Hochschule München / Fakultät 11 (2023): Impact-Film ‚Gesundheitsförderung und Gewaltprävention in Pflegeheimen‘. Online (Zugriff am 18.07.2023).
  • Heislbetz, C., T. Klie, M. Witzmann, H. Batzoni, V. Götz, H. Nebel, P. Rischard (2023): Pflege in Bayern. gesund + gewaltfrei. Gesundheitsförderung und Gewaltprävention in Pflegeheimen. Abschlussbericht. Online (Zugriff am 10.01.2024).
  • Klie, T., J. Weiß, K. Sorgenfrei (2024): ‚Kommunikation ist alles‘. In Altenheim 63 (Heft 7): S. 53-55.

Abgeschlossenes Projekt
SOL und mediative Kompetenzen - Gefördert durch die Europäischen Sozialfonds ESF

Laufzeit

09/2018 – 10/2021

Beteiligte Einrichtungen
  • Hans-Weinberger-Akademie der AWO e.V.
  • Fachakademie für Sozialpädagogik der AWO in München und Oberbayern gemeinnützige GmbH
Gefördert durch

Europäischen Sozialfonds ESF

Projektteam:

  • Isabel Kalberlah (HWA)
  • Daniela Luber (FAKS)
  • Marina Hartig (HWA)
  • Dr. Martin Herold (SOL Institut)
Gegenstand

Lernende der heutigen als auch der zukünftigen Generationen sehen sich der Herausforderung der sich ständig verringernden Halbwertszeit des Wissens gegenüber. Ein lediglich auf Reproduktion beruhendes Wissen wird den Anforderungen der heutigen Gesellschaft nicht mehr gerecht. Um diesen Herausforderungen gewachsen zu sein, braucht es eine Nachhaltigkeit des Wissens. Das erfordert, Lehr- und Lernprozesse den Veränderungen der Umwelt und den gesellschaftlichen Bedingungen anzupassen.
Aufgrund dieser sich verändernden Anforderungen für die HWA als Bildungsträger, erfolgt die Implementierung des selbstorganisierten Lernens mit mediativen Kompetenzen in das Unternehmen. Im Mittelpunkt steht dabei das systemisch-konstruktivistische Lernverständnis, welches von folgenden Grundannahmen ausgeht:

Lernen ist ein aktiver Konstruktionsprozess und damit nicht synchronisierbar.

  • Wahrnehmung ist eine Frage der Perspektive und abhängig von den eigenen Vorerfahrungen.
  • Lernen erfordert Reflexion und die Verschränkung unterschiedlicher Perspektiven.
  • Menschen sind (von Natur aus) selbstorganisiert. Lernen kann nicht von außen gesteuert werden, sondern basiert auf individuellen Bedürfnissen und Impulsen der Umwelt.
  • Lernen ist mit Energieaufwand verbunden. Klare Ziele und energetische Stützen helfen dabei, Komfortzonen zu verlassen.

(Dr. Herold & Dr. Herold, 2018, S. 7)

Lernen gilt dabei als ein individueller Konstruktionsprozess. Dies bedeutet, dass jeder Lernende sich sein eigenes Bild von Wirklichkeit konstruiert. Lernen stellt sich nach den systemisch konstruktivistischen Vorstellungen als ein aktiver, selbstgesteuerter, konstruktiver, situativer und sozialer Prozess dar, der niemals von außen erzeugt, sondern lediglich angestoßen oder ermöglicht werden kann, indem z.B. vertraute Sichtweisen „verstört“ werden (Prof. Schüßler, 2008, S. 52). Dieser Ansatz bedeutet damit eine maximale Heterogenität der Lernprozesse unserer Schüler*innen, Studierenden und Teilnehmer*innen.

Dem gegenüber steht, dass Lernen im klassischen Sinne zumeist synchronisiert ist, das heißt, Lernende lernen zur gleichen Zeit, das gleiche Wissen mit den gleichen Lernmethoden. Dieses synchronisierte Vorgehen passt nur in einzelnen Fällen zu den individuellen Denkstrukturen von Lernenden und entspricht somit auch nur in einzelnen Fällen dem individuellen Lernprozess.

Das SOL-Lernkonzept des SOL-Instituts ermöglicht es, den Anforderungen eines systemisch-konstruktivistischen Lernverständnisses mit entsprechenden Instrumenten im Lernort Schule gerecht zu werden. „Binnendifferenzierter" Unterricht ermöglicht Lernenden, gemäß ihres Leistungsniveaus sowie ihrer Selbstorganisationskompetenz zu lernen:

  • Die Lehrperson stellt dafür nötige Instrumente (z.B. „Kann-Liste“, Punktkonto) bereit.
  • Der Lernprozess wird durch Reflexionsinstrumente und die Beratung der Lehrperson begleitet.
  • Heterogenität wird nicht als Problem, sondern als Selbstverständlichkeit betrachtet.“

(Dr. Herold & Dr. Herold, 2018, S. 11)

Unser Ziel ist es, allen Schüler*innen, Studierenden und Teilnehmer*innen in unseren Akademien fachliche und mediative Kompetenzen zu vermitteln, um so zukünftige, gesellschaftliche und berufliche Situationen meistern zu können. In diesem Sinne agieren unsere Lehrenden durch den Einsatz der mediativen Kompetenzen im Berufsalltag, als auch durch ihr Handeln nach dem Verständnis des selbstorganisierten Lernens am Lernort Schule.


Abgeschlossenes Projekt
Bestandserhebung, qualitative Einordnung und Handlungsempfehlungen zur Stärkung ambulant betreuter Wohngruppen – BequaHa-WG

Laufzeit

12/2014 - 09/2016

Kooperationspartner

AGP Sozialforschung im FIVE e.V. an der Evangelischen Hochschule Freiburg

Auftraggeber

Bundesministerium für Gesundheit

Projektteam:

  • HWA: Dr. Claus Heislbetz, Anne Keilhauer
  • AGP: Prof. Dr. Thomas Klie, Birgit Schumacher, Pablo Rischard
Gegenstand

Ambulant betreute Wohngruppen und Wohngemeinschaften (WG) für Menschen mit Demenz, Behinderung und/oder Pflegebedarf stehen für eine wohnortnahe Versorgung in Kleingruppen und für eine am Normalitätsprinzip orientierte Pflege und Begleitung.
Aufgrund der enormen Diversität von WG hinsichtlich ihrer Betriebsbedingungen und Lebenswelten, Konzepte, Finanzierungsformen und Zielgruppen, angesichts offener Fragen in Bezug auf die Verbreitung von WG, die Qualität der dort erbrachten Versorgungsleistung und ihrer heim- und leistungsrechtlichen Grundlagen sowie vor dem Hintergrund der mit dem Pflege-Neuausrichtungsgesetz (PNG) vom 23.10.2012 neu geschaffenen Regelungen der §§ 38a und 45e SGB XI, die gezielte, finanzielle Anreize zum Ausbau von ambulant betreuten Wohnformen für ältere und pflegebedürftige Menschen setzen sollen, vergab das Bundesministerium für Gesundheit den Auftrag für eine Studie zur Bestandserhebung und qualitativen Einordnung ambulant betreuter WG.
Im Rahmen dieser Studie wurden bundesweit ambulant betreute WG quantitativ erfasst, anhand bestimmter Merkmale typologisiert und die in den WG erbrachte  Versorgung, Begleitung und Pflege qualitativ  bewertet.  Auf Grundlage dieser umfassenden quantitativen und qualitativen Erkenntnisse,wurden abschließend Handlungsempfehlungen zur Stärkung dieser Wohnform entwickelt.

Veröffentlichungen

Den veröffentlichten Forschungsbericht finden Sie auf der Homepage des Bundesministeriums für Gesundheit.

Klie, T., C. Heislbetz, B. Schuhmacher, A. Keilhauer, P. Rischard, C. Bruker, 2017: Ambulant betreute Wohngruppen. Bestandserhebung, qualitative Einordnung und Handlungsempfehlungen. Abschlussbericht. AGP Sozialforschung und Hans-Weinberger-Akademie der AWO e.V. (Hg.), Studie im Auftrag des Bundesministerium für Gesundheit. Berlin. Online: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/5_Publikationen/Pflege/Berichte/Abschlussbericht_AGP_HWA_Wohngruppen-Studie.pdf (Zugriff am 04.07.17).

Klie, T., C. Heislbetz und B. Schuhmacher (2020): Ambulant betreute Wohngruppen. Bestandserhebung, qualitative Einordnung und Handlungsempfehlungen. In: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie 53: S. 491-497. https://doi.org/10.1007/s00391-020-01713-6 (23.09.2020).


Abgeschlossenes Projekt
Herausforderung Pflege – Modelle und Strategien zur Stärkung des Berufsfeldes Altenpflege

Laufzeit

11/2011 - 04/2013

Kooperationspartner
Auftraggeber

GKV-Spitzenverband der Pflegekassen

Projektteam:

  • HWA: Mona Frommelt, Dr. Claus Heislbetz, Anja Püchner
  • AGP: Prof. Dr. Thomas Klie, Sabine Behrend, Birgit Schuhmacher, Hannes Ziller, Anne Göhner, Christiane Hellbusch, Jella Riesterer
  • TNS Infratest: Ulrich Schneekloth, Manuela Schmidt
Gegenstand

Mit dem Pflege-Weiterentwicklungsgesetz wurde die Pflegeberatung gemäß § 7a SGB XI eingeführt. Danach haben Pflegebedürftige seit 1. Januar 2009 Anspruch auf individuelle Pflegeberatung durch die Pflegekassen. Ziel dieser in Ergänzung zum § 7 SGB XI erweiterten Pflegeberatung ist es, Pflegebedürftigen eine umfassende Unterstützung bei der Auswahl und Inanspruchnahme erforderlicher Hilfe- und Pflegeleistungen zukommen zu lassen und auf die dazu erforderlichen Maßnahmen hinzuwirken. Der Evaluation dieses Angebots liegt ein differenziertes Design zugrunde, das sowohl eine Befragung der Pflegekassen als auch die von Nutzern vorsah und einen Überblick über die Pflegeberatungsstrukturen in den 16 Bundesländern gibt. Zehn Fallstudien waren außerdem Bestandteil des Evaluationsauftrages.

Veröffentlichungen

Heislbetz, C., 2012: Den Fachkräftenachwuchs unterstützen: Faktoren für einen gelingenden Berufseinstieg in die Altenpflege – Erkenntnisse aus einer qualitativen Studie. S. 151-163, in: U. Bettig, M. Frommelt, R. Schmidt (Hg.): Fachkräftemangel in der Pflege. Konzepte, Strategien, Lösungen. Heidelberg: medhochzwei.

Klie, T., C. Heislbetz, M. Frommelt, S. Behrend, A. Dell, A. Göhner, C. Hellbusch, P. Rischard, B. Schumacher, 2013: Herausforderung Pflege – Modelle und Strategien zur Stärkung des Berufsfeldes Altenpflege. Abschlussbericht im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit. Freiburg: AGP im FIVE e.V., online: http://agp-freiburg.de/downloads/Abschlussbericht_Herausforderung_Pflege_2013.pdf 

Klie, T.; Heislbetz, C. (2018): Herausforderung Pflege: Menschen für Berufe für Menschen gewinnen. Prognosen, Analysen und Perspektiven für die Langzeitpflege. In: T. Klie und S. Arend (Hg.): Arbeitsplatz Langzeitpflege. Schlüsselfaktor Personalarbeit. Heidelberg, Neckar: medhochzwei, S. 115–190.

Heislbetz, C., T. Klie, 2014: Den Arbeitsmarkt ausschöpfen: Der drohende Personalnotstand könnte durch ein breit angelegtes, offenes Berufsgruppenkonzept für die Pflege und Versorgung älterer Menschen abgewendet werden – unterteilt in die Bereiche Cure und Care. Altenheim 53 (Heft 7): S. 20-23 (zusätzlicher Abdruck im Themenheft Personal. Altenheim 2014: S. 10-13).

Heislbetz, C., 2015: Ausbildungsoffensive gegen den Fachkräftemangel. Ältere und Quereinsteiger willkommen. Praxis Pflegen 22 (Heft 3): S. 46-47.


Abgeschlossenes Projekt
Evaluation der Pflegeberatung nach § 7a SGB XI

Laufzeit

12/2010 - 06/2011

Kooperationspartner
Förderung

Bundesministerium für Gesundheit

Projektteam:

  • HWA: Dr. Claus Heislbetz, Mona Frommelt, Alexander Dell
  • AGP: Prof. Dr. Thomas Klie, Sabine Behrend, Birgit Schumacher, Pablo Rischard, Christiane Hellbusch, Anne Göhner
  • Hochschule Bremen: Prof. Dr. Martina Roes, Daniel Purwins
Gegenstand

Angesichts der steigenden Zahl von auf Pflege angewiesenen Menschen, verbunden mit dem zurückgehenden Pflegepotenzial und der wachsenden Bedeutung beruflicher Unterstützung für Pflegebedürftige, avanciert die Frage des Personalbedarfs in der Langzeitpflege zu einer der zentralen Herausforderungen für die Sicherung der Langzeitpflege in Deutschland. Gegenstand des Projekts „Herausforderung Pflege“ war die Entwicklung von Lösungsansätzen für die Sicherung des Bedarfs an geeigneten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der ambulanten sowie stationären Versorgung. Im Rahmen des Projektes wurde erstens eine Quantifizierung des Pflege- und Fachkräftebedarfs vorgenommen. Auf Grundlage vorliegender Daten wurde der Frage nachgegangen werden, mit welchem Pflege- und Personalbedarf zukünftig Bereich zu rechnen ist. Darüber hinaus wurde ermittelt, welche Strategien der Personalgewinnung und -entwicklung bekannt und wirksam sind, die in der Langzeitpflege im bundesdeutschen Kontext Anwendung finden können. Die Frage nach geeigneten Modellen entwickelte sich entlang der Themenschwerpunkte Rekrutierung, Qualifizierung und Förderung des Berufsverbleibs mit einem besonderen Augenmerk auf Good- und Best Practice-Beispielen sowie der berufs- und sozialrechtliche Rahmenbedingungen.

Veröffentlichungen

Abschlussbericht Evaluation der Pflegeberatung nach § 7a Abs. 7 Satz 1 SGB XI 

Klie, T. et al., 2012: Evaluation der Pflegeberatung nach § 7a Abs. 7 Satz 1 SGB XI. S. 35-402, in: GKV-Spitzenverband (Hg.): Pflegeberatung. Schriftenreihe Modellprogramm zur Weiterentwicklung der Pflegeversicherung Band 10. Berlin: GKV-Spitzenverband, darin: Kapitel 4. Fallstudien zu Unterschieden der Berstungspraxis, S. 206-317.

Heislbetz, C., 2013: Pflegeberatung nach § 7a SGB XI: Implementation und (Good) Practice. In: Management Handbuch Pflege-Online. Heidelberg: medhochzwei.

Klie, T., C. Heislbetz, M. Frommelt, U. Schneekloth, 2016: Implementationsforschung am Beispiel der Evaluation der Pflegeberatung gem. § 7a SGB XI. S. 282-297, in: M. Hoben, M. Bär, H.-W. Wahl (Hg.) Implementierungswissenschaft für Pflege und Gerontologie. Grundlagen, Forschung und Anwendung – Ein Handbuch. Stuttgart: Kohlhammer.