Von November 2023 bis August 2027 soll die Vorschulerziehung von Kindern ab 12 Monaten in der Stadt Lwiw in der Ukraine konzeptionell weiterentwickelt werden. Unterstützt wird dies durch ein mehrjähriges Innovations- und Transferprojekt. An diesem sind auf ukrainischer Seite der Stadtrat von Lwiw mit dessen Abteilung für die Entwicklung der Vorschulbildung und dem Zentrum für berufliche Entwicklung der Lehrkräfte Lwiw sowie die Wohltätigkeitsorganisation „Stiftung Nusshaus“ beteiligt. Auf deutscher Seite wird das Projekt getragen durch die Hans-Weinberger-Akademie der AWO e.V. (HWA) und dem Bezirksverband der Arbeiterwohlfahrt Oberbayern (AWO).
Beim ersten Besuch im Juli (wir berichteten) lernten sich die Projektteilnehmer näher kennen und sondierten die künftige Zusammenarbeit. Am 31. Oktober war es dann soweit: Wolfgang Schindele, Präsidiumsvorsitzender der HWA, und Dr. Claus Heislbetz, Vorstand der HWA, reisten nach Lwiw, um im Beisein des 1. stellvertretenden Bürgermeisters der Stadt Lwiw ein gemeinsames Memorandum zu den Grundlagen der Zusammenarbeit zu unterzeichnen.
Der gegenwärtigen Situation in der Ukraine zum Trotz sollen in einem Pilotprojekt Mitarbeitende von Vorschuleinrichtungen in Lwiw in Praktika und in einem Schulungs- und Trainingsprogramm in ihrem Organisations- und Personalentwicklungsprozess unterstützt werden. Ziel ist die Weiterentwicklung einer modernen und partizipativen Vorschulbildung mit einer gestärkten demokratischen Werteerziehung, getragen vom Ideal der Verwirklichung von Kinderrechten. Dabei greifen die Projektpartner*innen auf Konzepte und Ressourcen der AWO und der HWA zurück.
Im ersten Abschnitt geht es zunächst um die inhaltliche Vertiefung und konzeptionelle Ausarbeitung des gemeinsamen Vorhabens. Ab April 2024 folgt dann die schrittweise Implementierung der neuen Konzepte in exemplarisch ausgewählten Kitas der Stadt Lwiw, begleitet durch das Schulungs- und Trainingsprogramm der HWA und dem Angebot von Praktika für Multiplikator*innen aus den in Lwiw beteiligten Kitas in den Einrichtungen des AWO Bezirksverbands Oberbayern. Während und am Ende des gemeinsamen Projektes erfolgen regelmäßige Evaluationsschleifen, um das Erreichte in den Blick und ggf. Anpassungen vorzunehmen, damit am Ende diese außergewöhnliche Zusammenarbeit von Erfolg gekrönt sein wird.