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Praxisnahe Einblicke: Pflegeschüler*innen erkunden psychiatrische Klinik und vertiefen ihr Verständnis für ganzheitliche Betreuung

Canan Hakgören, Werkstudentin der Pflegepädagogik, berichtet.

„Nach den Coronajahren war es im Juli 2023 endlich wieder soweit: HWA on the Road! Die Klassen 21a und 21b des zweiten Ausbildungsdrittels und ihre Klassenleitungen realisierten eine Exkursion ins Bezirkskrankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin in Lohr. Praxiskoordinatorin Katharina Mantel präsentierte zunächst in einem Vortrag die Organisationsstrukturen und Konzepte der Einrichtung. Im Anschluss wurden die Gruppen über das einladende Gelände der Klinik geführt: „Ich fand es total informativ, es wirkte richtig wohnlich – gar nicht wie eine Klinik,“ äußert sich Tabea Botzem. Stephanie Niederstenschee ergänzt: „Es sah gar nicht aus wie ein typisches Klinikgelände. Es hat mich eher an ein Dorf oder einen Kurpark erinnert.“ An den verschiedenen Stationen im Pavillonstil vorbei, setzte sich der Weg in ein Atelier fort; hier wird für Patientinnen und Patienten unter anderem Kunsttherapie angeboten. Miriam Pfaff blickt zurück: „Die Vielfältigkeit der Therapien hat mich total überzeugt. Man hat sich dort wohlgefühlt.“ Weiterhin konnte die eigene Gärtnerei des BKH besichtigt werden. In einem gläsernen Gewächshaus werden tropische Zimmerpflanzen gezüchtet, auf dem dahinterliegenden Acker Gemüse und Blumen. Katharina Mantel berichtet: „Das Gemüse wird von unseren Patienten angebaut und nach der Ernte in die Küche gebracht. Hier können wieder andere Patienten im Rahmen von Arbeits- und Beschäftigungstherapie mit den frischen Zutaten kochen.“ Den Höhepunkt der Führung stellte der Besuch des Gutshofs dar. Etwas abseits des Klinikgeländes werden Pferde, Esel, Ziegen, Schweine und Kaninchen gehalten, um Patientinnen und Patienten im Rahmen der tiergestützten Therapie zu begleiten. „Bei den Pferden sind Erinnerungen aus meiner Kindheit hochgekommen. Ich kenne sie als Nutztiere, hier werden sie aber in der Therapie eingesetzt,“ berichtet Sami Salih. Janna Krüger fügt hinzu: „Das Hängebauchschwein in der tiergestützten Therapie hat mir gut gefallen. Richtig toll fand ich, dass die Tiere auch auf Station gebracht werden.“ Für diesen Zweck werden Ponys und Ziegen an die Leinenführung gewöhnt und erhalten sogar spezielle Socken, erläutert Mantel. Der Ausflug wurde gerahmt durch eine gemeinsame Mahlzeit, bei der noch einmal die Möglichkeit zur Reflexion bestand. Britta Schäfer fasst die Erfahrung so zusammen: „Es hat den negativen Blick, den man oft auf Psychiatrie hat, zum Positiven verändert.“ Eine andere Schülerin stimmt zu: „Mein gesamter Eindruck von psychiatrischer Pflege hat sich komplett gewendet. Ich sehe, wie sinnvoll und hilfreich es für die Patientinnen und Patienten ist.“

Canan Hakgören

 

Anmerkung der Redaktion: Tabea Botzem, Stephanie Niederstenschee, Miriam Pfaff, Sami Salih, Janna Krüger, Britta Schäfer sind Schüler*innen im Mittelkurs