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Drogenpräventionstag an unseren Pflegeschulen in Aschaffenburg

Am 26. Juni 2025 stand der Drogenpräventionstag an unseren Pflegeschulen in Aschaffenburg ganz im Zeichen der Suchtaufklärung.

Unter dem Motto „Alkohol – Es bleibt in der Familie?“ tauchten unsere Schüler*innen in die Suchtgeschichte einer fiktiven Mehrgenerationenfamilie ein. Ein pädagogisch konzipiertes Szenario, das zum Nachdenken anregte, denn ein Alkoholproblem beginnt nicht im Kontrollverlust ungepflegt am Kiosk oder mit Leberversagen in der Klinik. Es sitzt mit am Tisch in Vereinen, zeigt sich auf Familienfeiern und ist oft Jahrzehnte nur „das Glas Rotwein am Abend“, „das Feierabend-Bier“, „Großmutters Likörchen“, „der Drink auf der Party“. 

Catrin Domke, Lehrerin an unseren Aschaffenburger Berufsfachschulen für Pflege und Altenpflegehilfe, entwickelte zu diesem Aktionstag vielseitige Stationen rund um das Thema Suchtmittel, mit dem Fokus auf erhöhten Alkoholkonsum. Im Mittelpunkt stand die Lebensgeschichte einer Bergbau-Familie aus dem Ruhrgebiet. Auf einem Zeitstrahl konnten die Klassen nachvollziehen, wie sich Alkoholmissbrauch über mehrere Generationen hinweg entwickeln und verfestigen kann.

Dabei wurden zentrale Fragestellungen behandelt, wie etwa:

• „Welche Gründe führen zum Alkoholmissbrauch?“ 
• „Warum sind Traumata und Sucht oft eng verknüpft?“ 
• „Welche Belastungen, Muster und Abhängigkeiten zeigen sich in Familien?“

Parallel konnten Erkenntnisse zu den Auswirkungen von Alkohol in der Schwangerschaft, der Kindheit und im Alter gewonnen werden.

Ein besonders eindrucksvolles Element war ein nachgestellter Alltagstisch, wie man ihn z. B. bei einer Vereinsfeier oder im Festzelt findet. Bestückt mit typischen (alkoholischen) Getränken und Kommentaren, spiegelte er den gesellschaftlichen Umgang mit Alkohol wider und regte zum Perspektivenwechsel an.

Die Veranstaltung machte deutlich: Suchtprävention in der Pflegeausbildung geht über reines Fachwissen hinaus. Sie fordert Achtsamkeit, Empathie und das Verständnis für die Zusammenhänge im sozialen Umfeld von Patient*innen. Fähigkeiten, die im Berufsalltag von Pflegekräften unerlässlich sind.

Unsere Schüler*innen gewannen an diesem Tag wertvolle Einblicke in die komplexen Dynamiken familiärer Suchterfahrungen. Sie lernten, Sucht nicht nur als individuelles Problem zu betrachten, sondern als generationsübergreifendes Thema zu verstehen. Ein entscheidender Schritt zu einer sensiblen, reflektierten und verantwortungsbewussten Pflegepraxis.