Amer Allidawi will Fuß fassen. Amer will eine Zukunft für sich und seine Familie. Und Amer will in der  Altenpflege arbeiten.

Allidawi flüchtete 2014 aus Syrien und kam 2015 nach Deutschland. Der 36jährige folgte der gefährlichen Mittelmeeroute  nach Italien und reiste über Österreich nach Deutschland. Seine Frau mit den gemeinsamen drei Kindern konnte zu einem späteren Zeitpunkt nachkommen. 

Allidawi wollte trotz großer Existenzängste in Deutschland Fuß fassen. Trotz erheblicher Sprachbarrieren blieb Allidawi motiviert und absolvierte ein 15-tägiges Praktikum im Bereich Pflege, wonach er sich für eine Ausbildung als Altenpflegehelfer bei der HWA in Aschaffenburg entschied. „Wenn ich alt bin, brauche ich auch Hilfe. Man wird schnell alt. Ich bin noch jung und habe viel zu geben. Außerdem habe ich in der Altenpflege immer eine berufliche Zukunft. Ich kann überall arbeiten, egal in welchem Bundesland“ so Allidawi. 

Gisela Kundrat-Spieß, Lehrerin:  „Während meines Unterrichtes und auch in der persönlichen Begegnung war Amer offen und freundlich, er berichtete engagiert über die praktischen Erfahrungen, mit viel Gestik und Mimik verständigte er sich, wenn die Wörter fehlten. Er hat einen unbedingten Willen das Ausbildungsziel zu erreichen.“  

Während der Ausbildung wurde Allidawi ein viertes Mal Vater. Vor dem praktischen Examen wurde sein jüngstes Kind schwer krank. Trotz Krankenhausaufenthalt seines Kindes stellte sich Allidawi der praktischen Prüfung und absolvierte sie mit Bravour. 

Jetzt möchte Allidawi seine Deutschkenntnisse erweitern und dann eine Ausbildung zum Altenpfleger starten. Amer Allidawi: „Die HWA war sehr wichtig für mich. Ich vermisse die Schule und die guten Erinnerungen. Die Lehrkräfte haben uns Schüler viel unterstützt und uns sogar nach dem Unterricht noch Nachhilfe für die schriftlichen Examen angeboten. Ich hatte viel Stress aber auch viel Spaß“.

Wir, das gesamte Team der HWA, sind stolz auf Amer und freuen uns, wenn er demnächst seine zweite Ausbildung bei uns startet.