SOL und mediative Kompetenzen - Gefördert durch die Europäischen Sozialfonds ESF
Projekte
Lernende der heutigen als auch der zukünftigen Generationen sehen sich der Herausforderung der sich ständig verringernden Halbwertszeit des Wissens gegenüber. Ein lediglich auf Reproduktion beruhendes Wissen wird den Anforderungen der heutigen Gesellschaft nicht mehr gerecht. Um diesen Herausforderungen gewachsen zu sein, braucht es eine Nachhaltigkeit des Wissens. Das erfordert, Lehr- und Lernprozesse den Veränderungen der Umwelt und den gesellschaftlichen Bedingungen anzupassen.
Aufgrund dieser sich verändernden Anforderungen für die HWA als Bildungsträger, erfolgt die Implementierung des selbstorganisierten Lernens mit mediativen Kompetenzen in das Unternehmen. Im Mittelpunkt steht dabei das systemisch-konstruktivistische Lernverständnis, welches von folgenden Grundannahmen ausgeht:
- Lernen ist ein aktiver Konstruktionsprozess und damit nicht synchronisierbar.
- Wahrnehmung ist eine Frage der Perspektive und abhängig von den eigenen Vorerfahrungen.
- Lernen erfordert Reflexion und die Verschränkung unterschiedlicher Perspektiven.
- Menschen sind (von Natur aus) selbstorganisiert. Lernen kann nicht von außen gesteuert werden, sondern basiert auf individuellen Bedürfnissen und Impulsen der Umwelt.
- Lernen ist mit Energieaufwand verbunden. Klare Ziele und energetische Stützen helfen dabei, Komfortzonen zu verlassen.
(Dr. Herold & Dr. Herold, 2018, S. 7)
Lernen gilt dabei als ein individueller Konstruktionsprozess. Dies bedeutet, dass jeder Lernende sich sein eigenes Bild von Wirklichkeit konstruiert. Lernen stellt sich nach den systemisch konstruktivistischen Vorstellungen als ein aktiver, selbstgesteuerter, konstruktiver, situativer und sozialer Prozess dar, der niemals von außen erzeugt, sondern lediglich angestoßen oder ermöglicht werden kann, indem z.B. vertraute Sichtweisen „verstört“ werden (Prof. Schüßler, 2008, S. 52). Dieser Ansatz bedeutet damit eine maximale Heterogenität der Lernprozesse unserer Schüler*innen, Studierenden und Teilnehmer*innen..
Dem gegenüber steht, dass Lernen im klassischen Sinne zumeist synchronisiert ist, das heißt, Lernende lernen zur gleichen Zeit, das gleiche Wissen mit den gleichen Lernmethoden. Dieses synchronisierte Vorgehen passt nur in einzelnen Fällen zu den individuellen Denkstrukturen von Lernenden und entspricht somit auch nur in einzelnen Fällen dem individuellen Lernprozess.
Das SOL-Lernkonzept des SOL-Instituts ermöglicht es, den Anforderungen eines systemisch-konstruktivistischen Lernverständnisses mit entsprechenden Instrumenten im Lernort Schule gerecht zu werden. „Binnendifferenzierter" Unterricht ermöglicht Lernenden, gemäß ihres Leistungsniveaus sowie ihrer Selbstorganisationskompetenz zu lernen:
- Die Lehrperson stellt dafür nötige Instrumente (z.B. „Kann-Liste“, Punktkonto) bereit.
- Der Lernprozess wird durch Reflexionsinstrumente und die Beratung der Lehrperson begleitet.
- Heterogenität wird nicht als Problem, sondern als Selbstverständlichkeit betrachtet.“
(Dr. Herold & Dr. Herold, 2018, S. 11)
Unser Ziel ist es, allen Schüler*innen, Studierenden und Teilnehmer*innen in unseren Akademien fachliche und mediative Kompetenzen zu vermitteln, um so zukünftige, gesellschaftliche und berufliche Situationen meistern zu können. In diesem Sinne agieren unsere Lehrenden durch den Einsatz der mediativen Kompetenzen im Berufsalltag, als auch durch ihr Handeln nach dem Verständnis des selbstorganisierten Lernens am Lernort Schule.